3.77 Radiosonanz, Berlin

 

radiosonanz gmbh berlin

 

Im Juni 1923 als Tochter der Berliner Firma „Heimlicht und Heimmusik“ gegründet, zählt die "Radiosonanz-GmbH" (später AG) zu den frühesten deutschen Radiofirmen. Die RTV-Zulassung erhielt sie im Oktober 1923 – ihre Fertigung begann mit den vier Geräten: Primär-Detektorapparat RF DS,

 

radiosonanz gmbh berliner funk messe 1924

 

Gegründet wurde die Radiosonanz als GmbH, auf der Berliner Funk-Messe 1924 und in allen nachfolgenden Inseraten firmierte sie als Aktiengesellschaft.

 

radiosonanz detektorempfaenger

 

Das Inserat links erschien im „Funk-Almanach“ 1924.

 

Einröhren- Sekundär-Empfänger RF 111, Zweiröhren-Sekundärempfänger RFV 223 und Zweiröhren- NF- Verstärker NV 12. Auf der Leipziger Herbstmesse 1923 präsentierte das Unternehmen ein umfangreiches Geräteprogramm, welches von Dr. Nesper in seinem Fachblatt „Der Radio-Amateur“ im Heft 2 vom September 1923 ausführlich beschrieben wurde. Recht interessant war ein Röhrengerät mit einem „Not-Detektorkreis zum Gebrauch bei entladener Batterie“. Auf dieser Messe präsentierte die Radiosonanz – für den Radioamateur – auch ihr „Einheitsgerät für alle Schaltungen".

 

radiosonanz einheitsgeraet fuer alle schaltungen

 

Inserat aus: „Der Radio-Amateur“, Heft 5, Dezember 1923

 

radiosonanz einheitsgeraet alle schaltungen

 

Das „Einheitsgerät“ 

 

radiosonanz ag aktiengesellschaft

 

Dieses Inserat erschien 1925 in mehreren Ausgaben der Zeitschrift „Der Deutsche Rundfunk“

 

Nachdem die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft erfolgt war, wurde Herr von Frobel vom VDFI als Beisitzer in den Vorstand berufen.

 

radiosonanz fertigungsprogramm 1924

 

Aus dem Radiosonanz-Fertigungsprogramm 1924: Links das Einröhrenaudion ER 10 mit RTV-Stempel vom 22.1. 25. Die bedienbare Rückkopplung wurde so begrenzt, dass ein Rückkopplungspfeifen nicht eintreten konnte. Rechts vom Audion: der NF-Verstarker DV 11, welcher sowohl mit dem Audion betrieben werden konnte, als auch mit dem rechts davon stehenden Detektorapparat DO. Das Zweiröhrengerät (Audion mit NF-Verstärkung) wurde für den Export gebaut und englisch beschriftet, die Anbringung des Typenschildes überließ man dem ausländischen Händler. In Deutschland hatte das Gerät die Typenbezeichnung DR 12.

 

radiosonanz weiroehren deflex empfaenger

 

Einen so genannten „Zweiröhren-Deflex-Empfänger“ („D“ ist kein Druckfehler) lieferte die Radiosonanz im eleganteren Steilpult-Holzgehäuse mit eingebautem Voltmeter als Type DR 24. Gehäuse und Instrument sind nicht original, entsprechen aber denselben. Mit dem Umschalter (oben Bildmitte) kann das Voltmeter auf die beiden Heizregler geschaltet werden. 

Rund zwei erfolgreiche Jahre sollte das Unternehmen erleben. In Form von Steilpult- (auch Flachpult-) Modellen erschienen 1924 die oben abgebildeten Empfänger- und Verstärkereinheiten und auch der Zweikreis-Dreiröhren-Empfänger B (mit Rückkopplung), welcher vorwiegend für den Export vorgesehen war.

Der 1924er- Serie folgten 1925: das Panaudion (mit einer Röhre), Megadyn und Megaflex (mit zwei Röhren), Osoflex (mit drei Röhren), Eleutron (mit vier Röhren) und Panakuon (mit fünf Röhren). In dem selben Jahr war aber in der Zeitschrift „Der Radio-Händler" zu lesen, dass die Herren Oskar Gadamer sowie Arwed von Frobel künftig nicht mehr Geschäftsführer seien und dass die bisherige „Radiosonanz" fortan „Claravox-Radiotelephonie Ges.m.b.H." heißen solle.Irgendwelche Radios dieses neuen Fabrikats waren jedoch auf dem Markt nicht zu entdecken – allenfalls Lautsprecher.

 

radiosonanz zweiroehrengeraet megadyn awe 12

 

Im Februar 1927 beschloss die Gesellschafterversammlung die Auflösung der GmbH und bestellte Arnold Goldstein zum Liquidator. Reste des Unternehmens gingen an „CELA", die Charlottenburger Lehrmittelanstalt GmbH, die bis Jahresende noch Mitglied des VDFI war. In der Zeitschrift „Radio" Jahrgang 1927 offerierte sie die nach Art der 1925er Radiosonanz-Serie gestalteten Geräte Unodyn und Polidyn. Überraschend ist schließlich noch ein Eintrag im „Radio-Adressbuch“ 1927. In dem dortigen Verzeichnis steht: „Mica-Radio G.m.b.H., vorm. Radiosonanz, Berlin SO 33, Heckmann-Ufer 7, Geschäftsführer Emil Schwarz. Fabrik f. Apparate usw.“

 

prospektblatt charlottenburger lehrmittelanstalt

 

Ausschnitt aus einem Prospektblatt der Charlottenburger Lehrmittelanstalt

 

 

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