Hans Bruckner und Lumophon

Hans Bruckner, ein Pionier der deutschen Radiogeräteproduktion, gründete 1919 einen Betrieb, der sich zu den Lumophon-Werken Nürnberg entwickelte und weltweit für seine hochwertigen Radiogeräte bekannt wurde.

 

640px-Lumophon_Logo_33.jpg

Lumophon Logo 33

 

Inhaltsverzeichnis:

1. Frühe Jahre und Gründung
2. Expansion und Entwicklung
3. Herausforderungen und Kriegsproduktion
4. Nachkriegszeit und Verkauf
5. Vermächtnis

 

1. Frühe Jahre und Gründung

Hans Bruckner, ein innovativer Ingenieur mit Erfahrungen im Bereich der Fernsprechtechnik, gründete am 24. November 1919 in Nürnberg einen Betrieb zur Herstellung von Fernsprechapparaten. Bruckners frühe Karriere war geprägt von seiner Tätigkeit im Entwicklungslabor von TeKaDe, wo er umfassende Kenntnisse in der Kommunikationstechnologie sammelte. Sein unternehmerischer Geist führte zur Partnerschaft mit Karl Stark, einem Werksmeister bei TeKaDe, und zur Gründung von Bruckner & Stark, Fernsprechapparatefabrik Nürnberg. Kurz darauf erweiterten sie ihr Geschäft um den Zusatz „und Fabrik hochwertiger Radiogeräte“ und begannen mit der Produktion von Detektorempfängern.

 

2. Expansion und Entwicklung

Im Jahr 1924 verlegte das Unternehmen seinen Standort nach Gleishammer, einem Stadtteil von Nürnberg, wo es eine neu gebaute Betriebsstätte bezog. Zu dieser Zeit beschäftigte Bruckner & Stark etwa 70 Mitarbeiter, eine Zahl, die bis 1928 auf 240 bis 280 anstieg. Die Umbenennung in Lumophon Radio Vertriebsgesellschaft folgte am 8. April 1924, und die Firma begann, sich auf den englischen und japanischen Markt zu konzentrieren, was Detektoren und Kopfhörer einschloss. Die Exporte in dieser Zeit waren ein Indikator für die wachsende Anerkennung der Qualität und Innovation der Lumophon-Produkte auf internationaler Ebene. 1929 fusionierten die beiden Firmen unter dem Namen Lumophon-Werke Nürnberg. Diese neue Konstellation ermöglichte es dem Unternehmen, seine Produktionskapazitäten erheblich zu erweitern. Bis 1929 stieg die Belegschaft auf fast 800 Mitarbeiter, und es wurden jährlich 400.000 Radiogeräte produziert. Diese Geräte fanden ihren Weg in zahlreiche Länder Europas sowie nach Ägypten, Argentinien, Brasilien, Chile, China und Japan.

 

Lumothon_Werbung.png

 

3. Herausforderungen und Kriegsproduktion

Die 1930er Jahre brachten neue Herausforderungen für Lumophon. Ende 1935 geriet das Unternehmen aufgrund einer riskanten Expansion in die Produktion von Haushaltsgeräten, insbesondere Kühlschränken, finanziell unter Druck. Trotz finanzieller Schwierigkeiten konnte Karl Stark durch Rückgriff auf das Familienvermögen eine Insolvenz vermeiden. Während des Zweiten Weltkriegs stellte Lumophon dann vorwiegend Kriegsgüter her, darunter Funkgeräte und andere militärische Kommunikationsmittel. Die Betriebsstätten wurden 1942 und 1943 schwer beschädigt, was die Produktionskapazitäten des Unternehmens erheblich einschränkte.

 

4. Nachkriegszeit und Verkauf

Nach dem Krieg, 1947, nahm Lumophon die Produktion von Radiogeräten wieder auf, konnte jedoch nicht an die Erfolge der Vorkriegszeit anknüpfen. Trotz der Wiederaufnahme der Produktion und einem Anstieg der Mitarbeiterzahl auf 800 bis 2000 gelang es dem Unternehmen nicht, seine frühere Marktstellung wiederzugewinnen. 1951 wurde Lumophon an Max Grundig verkauft, was zur Integration in das größere Grundig-Konglomerat führte. Diese Akquisition markierte das Ende der Lumophon-Werke als eigenständiges Unternehmen.

 

5. Vermächtnis

Das Erbe von Hans Bruckner und den Lumophon-Werken bleibt in der Geschichte der deutschen Unterhaltungselektronik lebendig. Die Innovationen und die Pionierarbeit des Unternehmens in den frühen Tagen des Radios haben wesentlich zur Entwicklung der Rundfunktechnik beigetragen. Die Produkte von Lumophon waren bekannt für ihre Qualität und ihre technische Finesse, was das Unternehmen zu einem geschätzten Namen in der Branche machte. Obwohl Lumophon als eigenständige Marke letztendlich aufgelöst wurde, lebt das Erbe Bruckners in den vielen Innovationen und Produkten weiter, die aus seinen Werkstätten hervorgingen.

 

Quellen:

[1] https://www.radiomuseum.org/dsp_hersteller_detail.cfm?company_id=14?language_id=1

[2]  https://www.radiomuseum-bocket.de/wiki/index.php?title=Lumophon

Entdecken Sie auch unsere weiteren Websites: burosch.de, fernsehgeschichte.de, tvlab.de


Über uns Impressum Datenschutz