3.111 Weltfunk, Leipzig

Weltfunk 01 Radiotechnik

 

1923 hatten C. & P. Höpfner in Leipzig eine GmbH gegründet und wählten far ihre Produkte nicht eben bescheiden den Namen „Weltfunk". Im Januar 1924 erhielt die 4 fig-F44' „Spezialfabrik für Apparate der drahtlosen Telegraphie und Telephonie" die RTV-Zulassung und präsentierte als erstes Gerät den Dreiröhren-Sekundärempfänger Type P 121. Die Leipziger Firma Radio-Strauß GmbH, die auch eine Niederlassung in Dresden hatte, übernahm die Generalvertretung. Ob das Dreiröhrengerät in den Handel kam, ist nicht bekannt, Strauß bildete in den Inseraten nur das Einröhren-Audion E I ab, mit dem anfangs auch befriedigende Umsätze getätigt werden konnten.

 

Weltfunk 02 Radiotechnik

Inserat aus: „Der Deutsche Rundfunk", März 1924

 

Weltfunk 03 Radiotechnik

Inserat aus: „Der Deutsche Rundfunk", März 1925

 

Weltfunk 04 Radiotechnik

Ein ganzes Jahr lang war dieses Weltfunk-Audion Type E 1 (Strauß nannte es „Einlampenapparat") „Der Schlager".

 

Auch nach Freigabe der Wellenbereiche im Herbst 1925 offerierte Strauß nur die schlichten Ein- bis Zweiröhren-Empfänger bzw. Verstärker, welche dem anspruchsvollen Firmennamen wohl kaum gerecht werden konnten. Ein Detektorapparat soll auch im Verkaufsprogramm gewesen sein. Letztmals berichtete die Fachpresse im ersten Halbjahr 1926 über das Zweiröhren-Weltfunk-Modell U I, welches mit „induktiver, galvanischer und kapazitiver Rückkopplung" ausgestattet sei - Gewinne waren damit nicht zu erzielen. Sowohl C. & P. Höpfner als auch Radio-Strauß gingen in Konkurs.

 

Weltfunk 05 Radiotechnik

Von 1924 stammt das links abgebildete Einröhrenaudion E 1 (für „E 1"). 1925, nach Freigabe der Wellenbereiche, folgte das Nachfolge-Modell E I E mit aufgesteckten Spulen (in der Bildmitte), welches 0. Kappelmayer im „Radio-Händler" 1925 auf S. 397 ausführlich beschrieb. Dazu gab es den Zweiröhren-NF-Verstärker V II, rechts im Bild. Danach kamen nur noch die Modelle E II E und U I auf den Markt, 1926 war's dann aus — mit Weltfunk. Wenn man 25 Jahre später wieder Radios mit diesem anspruchsvollen Namen kaufen konnte, dann nicht mehr von C. & P. Höpfner oder Radio-Strauß aus Leipzig, sondern von Krefft aus Gevelsberg.

 

 

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