Von den ersten Erfindungen des Rundfunks bis zum HD Fernsehen
In diesem Kapitel nehmen wir Sie mit auf eine Zeitreise durch die Entwicklung des Rundfunks - von den ersten Erfindungen bis hin zum High Definition Fernsehen. Dabei betrachten wir nicht nur die technologischen Fortschritte, sondern auch die sozialen und kulturellen Auswirkungen, die diese Erfindungen mit sich gebracht haben. Begleiten Sie uns auf dieser spannenden Reise durch die Zeit und entdecken Sie die Geschichte des Rundfunks und Fernsehens in ihrer gesamten Vielfalt und Komplexität.
Die Radiosammlung von Klaus Burosch, 2022
Inhaltsverzeichnis:
1. 1844 - Der Anfang
Dieses Kapitel führt uns von den Anfängen des Rundfunks im Jahr 1844 mit Samuel F.B. Morse's erstem Telegramm bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Wir folgen den entscheidenden Erfindungen von Pionieren wie Thomas Alva Edison, Alexander Graham Bell und Guglielmo Marconi, die die Grundlagen für die heutige Kommunikationstechnologie legten. Von der Entdeckung des Morse-Codes über die Entwicklung des Telefons bis hin zur drahtlosen Übertragung - dies ist die faszinierende Geschichte der Anfänge des Rundfunks.
24. Mai 1844
Samuel F. B. Morse sendet das erste Telegramm mit dem von Ihm entwickelten Code: kurz, kurz, kurz, lang .... SOS
Samuel Morse
11. Febr. 1844
Thomas Alva Edison, US-amerikanischer Erfinder, wird in Milan (Ohio) geboren - Erfinder der Glühbirne
Thomas A. Edison
28. Okt. 1861
Philipp Johann Reis führt in Frankfurt/M ein Gerät vor, welches er Telefon nennt.
1873
Der schottische Physiker James Clerk Maxwell weist auf die Existenz von elektromagnetischen Wellen hin
10. Febr. 1876
Alexander Graham Bell baut das erste, praktisch verwendbare Telefon
18. Juli 1877
Thomas Alva Edison gelingt zum ersten Mal eine Tonaufzeichnung auf einer mit Stanniol bespannten Stahlwalze (Phonograph).
13. Nov. 1886
Heinrich Hertz gelingt in einem Experiment in Karlsruhe die Übertragung elektromagnetischer Wellen von einem Sender zu einem Empfänger.
26. Sept. 1887
Emil Berliner aus Hannover meldet ein Grammophon zum Patent (DRP 45048) an, das als Tonträger Schallplatten mit Seitenschrift benutzt.
1894
Guglielmo Marconi baut die erste drahtlose Funkstrecke der Welt - ganze neun Meter lang.
7. Mai 1895
Die von Tesla entwickelte Technologie wurde in der Staatlichen Universität Sankt Petersburg erstmals präsentierte, übermittelte seine Versuchsanordnung am 24. März 1896 die telegrafierten Wörter „Heinrich Hertz“ an eine 250 Meter entfernte Empfangsstation.
20. Sept. 1898
Professor Ferdinand Braun demonstriert in Strassburg die von ihm gefundene "drahtlose Telegrafie durch die Luft"
2. 1900-1949
Dieses Kapitel beleuchtet die bedeutenden Fortschritte und Entwicklungen in der Kommunikationstechnologie, die ab 1900 stattfanden. Beginnend mit der Patentierung der elektronischen Verstärkerröhre durch den österreichischen Physiker Robert von Lieben im Jahr 1906, führt es durch wichtige Erfindungen und Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Dazu gehören die Einführung der Dreipol-Röhre von Lee de Forest, die erste Rundfunkübertragung in Deutschland vom Sender Königs Wusterhausen und der Aufbau des Funkverkehrs mit Schiffen durch Dr. Hans Bredow. Mit den Jahren kam es zu weiteren bedeutenden Meilensteinen wie der ersten offiziell legalen Rundfunksendung Deutschlands, dem Aufkommen von Mehrfach-Röhren und der Etablierung des Rundfunks als Propagandainstrument durch die Nationalsozialisten. Die Darstellung schließt mit den Ereignissen während des Zweiten Weltkriegs und der Kontrolle aller niederländischen Radiosender durch die deutsche Besatzungsmacht im Jahr 1942.
4. März 1906
Der österreichische Physiker Robert von Lieben meldete das Patent auf die, von ihm entwickelte, elektronische Verstärkerröhre
Robert von Lieben
Lieben Röhre
Die Entdeckung der elektromagnetischen Wellen durch Heinrich Hertz leitete eine Ära ein, die die Kommunikation für immer veränderte. Innerhalb eines Jahrzehnts nach Hertz' Durchbruch verwendete das deutsche Militär bereits drahtlose Übertragungstechnologien. Die Fortschritte waren rasant; bis 1906 war die Technik vom Übertragen einfacher Morsezeichen zum Senden von Sprache und Musik vorangeschritten, was die Geburtsstunde des Radios markierte.Die weltweite Verbreitung von Nachrichten und Unterhaltung in Echtzeit beeinflusste sowohl die globale Kultur als auch die Politik. Künstler konnten plötzlich ein internationales Publikum erreichen, und Regierungen fanden in der Rundfunktechnologie ein mächtiges Werkzeug, um Nachrichten oder sogar Propaganda zu verbreiten. Technologische und soziale Transformationen gingen Hand in Hand. Im Zentrum dieser Entwicklungen in Deutschland stand Hans Bredow, Direktor von Telefunken. Er testete 1917 den ersten Röhrensender, ein entscheidender Schritt, der den Weg für den zivilen Rundfunk bereitete. In 1920 begann die Hauptfunkstelle in Königs Wusterhausen mit regulären Sendungen, und 1923 etablierte sich der Rundfunk als Massenmedium in Deutschland.
29. Januar 1907
Der Amerikaner Lee de Forest erfindet die Dreipol-Röhre und meldet sie als Audion-Triode an.
Ferdinand Braun meldet am 18. Febr 1906 sein Kristall Detektor zum Patent an
1911
Auf dem Windmühlenberg in Königs Wusterhausen fanden erste funktechnische Versuche statt. Ein Luftschiffer- und Telegrafenbataillon baute erste Sender auf Pferdefuhrwerken und mit Ballonen in der Luft gehaltenen Antennen auf.
1913
Siemens & Halske präsentiert das erste Wählscheiben Telefon
1917
Dr. Hans Bredow wurde am 1. Mai 1908 technischer Direktor der Telefunken-Gesellschaft und baute in den folgenden Jahren den Funkverkehr mit Schiffen nach Amerika und Afrika auf. Im März 1919 wechselte Bredow von Telefunken als Ministerialdirektor zum Reichspostministerium.
1920
Seit diesem Jahr gilt der Funkerberg als die Geburtsstätte des öffentlichen Rundfunks in Deutschland. Denn am 22. Dezember 1920 fand die erste Rundfunkübertragung der Deutschen Reichspost vom Sender Königs Wusterhausen statt. Die Sendung begann mit den Worten "Hallo, hallo! Hier Königs Wusterhausen auf Welle 2.700." Im Anschluss fand ein Weihnachtskonzert statt. Postbeamte spielten auf mitgebrachten Instrumenten, sangen Lieder und trugen Gedichte vor. Offiziell hören konnten diese erste Übertragung nur einige Hundert Menschen, denn es gab nur etwas mehr als 70 „Empfänger“, meist in Dienststellen der Reichspost, dazu auf Schiffen und im Ausland in ähnlichen Versuchsstationen. Aus den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich, Luxemburg sowie den nordischen Staaten kamen Zuschriften von Privatpersonen, die das Konzert verfolgten. Aus dem deutschen Reichsgebiet kamen keine Reaktionen, da hier das (Ab)hören des Rundfunks nicht erlaubt war.
1921
Nach dem Weihnachtskonzert am 22. Dezember 1920 fand 23. März 1921 das erste Osterkonzert statt. In Folge fanden regelmäßige Ausstrahlungen von Sonntagskonzerten statt, die in Eigeninitiative der Postbeamten stattfanden.
Paul Nipkow erste Versuche einer Bildübertragung
1922
Am 16. Mai 1922 stellen die Firmen Telefunken und Lorenz bei der Reichspost einen Antrag, um die Konzession zur Errichtung und zum Betrieb von Sende- und Empfangsanlagen zu erhalten.
1923
Nachdem der private Empfang bis 1923 in Deutschland offiziell verboten war, fand am 29. Oktober 1923 die erste offiziell legale Rundfunksendung Deutschlands der Funk-Stunde Berlin aus dem Vox-Haus in Berlin statt. Die Sendung begann mit den Worten: „Achtung, Achtung! Hier ist die Sendestelle Berlin im Voxhaus auf Welle 400 Meter. Meine Damen und Herren, wir machen Ihnen davon Mitteilung, dass am heutigen Tage der Unterhaltungsrundfunkdienst mit Verbreitung von Musikvorführungen auf drahtlos-telefonischem Wege beginnt. Die Benutzung ist genehmigungspflichtig.“
Der erste, der sein Radio anmeldete und eine Erlaubnis bekam, war der Berliner Zigarettenhändler Wilhelm Kollhoff. Aufgrund der Inflation in Deutschland musste er dafür 350 Milliarden Mark zahlen. Kollhoff erinnerte sich später: "Man musste erst die Genehmigung haben dazu. Dann konnte man den Apparat bei Telefunken bestellen. Der war nicht sofort am selben Tage zu haben, sondern nach einiger Zeit erst. Die Fertigung war noch nicht soweit fortgeschritten wie heute."
1924
In Hamburg findet am 29. Mai 1924 die erste Große Deutsche Funkausstellung statt.
Rfe1 Radio von Siemens, D-Zug
Das Rfe1 ist ein Rundfunkempfänger, auch bekannt als Radio oder Tuner nach dem Zweiten Weltkrieg, das von Siemens (& Halske, -Schuckert Werke SSW, Electrogeräte) in Deutschland hergestellt wurde. Es wurde in den Jahren 1924/1925 produziert. Das Hauptprinzip des Geräts ist entweder "Geradeaus" oder "Audion mit Rückkopplung". Es verfügt über einen einzigen Kreis für AM-Empfang im Mittelwellenbereich und unterstützt eine Betriebsart mit Akku und/oder Batterie bei 2 und 50 Volt. Der Lautsprecher fehlt, stattdessen kann das Gerät mit Kopfhörern oder NF-Verstärkern verwendet werden. Die äußere Gehäusestruktur besteht aus Holz, und die Röhren sind von außen sichtbar.
1925
Der Berliner Funkturm nimmt am 25. September auf der Mittelwellenfrequenz 520,8 kHz seinen Sendebetrieb auf.
Am 1. November sprach Bernhard Ernst den ersten Livekommentar zu einem Fußballspiel zwischen Preußen Münster und Arminia Bielefeld im Radio.
1926
Loewe baute in diesem Jahr die ersten Mehrfach-Röhren mit zwei oder 3 Systemen sowie Widerständen und Kondensatoren in einem Glaskolben ein. Eigentlich waren das die ersten “integrierten Schaltkreise”. Die 3NF hatte 3 Trioden, 4 Widerstände und 2 Kondensatoren. Damit konnte ein kompletter Empfänger (nur der Schwingkreis war extern) realisiert werden. Diese Röhren sind heute sehr selten.
Die Deutsche Welle GmbH geht am 7. Januar auf Sendung. Genutzt wurde ein Langwellensender in Königs Wusterhausen, der mit 20 kW auf 231 kHz sendete und in ganz Deutschland empfangen werden konnte. Ab 1931 sendete die Deutsche Welle aus dem Berliner Haus des Rundfunks.
Das erste in Deutschland per Rundfunk verfolgbare Fußballländerspiel, war die Begegnung zwischen Deutschland und den Niederlanden am 18. April 1926 im Rheinstadion in Düsseldorf.
Der hochgeschätzte AEG-Geadyn BL, ein Fünfröhren-Dreikreiser aus dem Jahr 1926, gehört zweifelsohne zu den begehrtesten Objekten unter Sammlern. Eine bemerkenswerte Eigenschaft dieses Geräts ist die integrierte Klappe, hinter der sich ein Spulenkasten für Mittelwellen befindet, der bei Bedarf gegen einen Langwellensatz ausgetauscht werden kann. Dieses Radio ist für den Batteriebetrieb ausgelegt und unterstützt Empfang auf Langwellen (LW) und Mittelwellen (MW). Die vier verbauten Röhren, nämlich 4x RE064 und RE154, tragen zur exquisiten Leistung bei. Der geschätzte Preis liegt bei etwa 370 Reichsmark.
Die Innenansicht des AEG Geadyn BL gewährt einen faszinierenden Einblick in die technische Raffinesse dieses Radios. Sorgfältig angeordnete Komponenten zeugen von handwerklicher Meisterschaft und ingenieurtechnischer Präzision. Die zentral platzierte Klappe beherbergt den vielseitigen Spulenkasten, der je nach Anforderung entweder für Mittelwellen oder Langwellen konfiguriert werden kann. Die Anordnung der Röhren, darunter die leistungsstarken RE064 und RE154 Modelle, zeugt von durchdachtem Design und optimaler Raumausnutzung. Die sorgfältige Verdrahtung und die präzise Platine unterstreichen die herausragende Qualität dieses historischen Radios. Jedes Detail im Inneren des AEG Geadyn BL erzählt eine Geschichte von Eleganz und technologischem Fortschritt aus einer vergangenen Ära.
1927
In Washington, D.C. (USA) fand vom 4. Oktober bis 25. November 1927 die Internationale Weltfunkkonferenz statt. .
Am 20. Dezember 1927 begann in Zeesen einem Ortsteil von Königs Wusterhausen der Deutschlandsender II auf Langwelle (240 kHz) mit dem Sendebetrieb. Zu dieser Zeit war er der stärkste Rundfunksender Europas. Der Sender besaß eine T-Antenne, die an 2 jeweils 210 m hohen Stahlfachwerkmasten aufgehängt war. Ebenfalls im Dezember ging der Kurzwellen-Versuchssender AFK in Döberitz, westlich von Berlin, an den Start.
Radio-Set "Hann 2000" von Saba
Das Radio-Set Saba 'Hann 2000' ist ein historisches Rundfunkempfängermodell, das 1927 in Deutschland hergestellt wurde. Saba, eine renommierte deutsche Marke, war bekannt für ihre qualitativ hochwertigen und technologisch fortschrittlichen Radiogeräte. Das Jahr 1927 ist bemerkenswert in der Radiogeschichte, da es in einer Zeit liegt, in der das Medium Radio gerade an Popularität gewann und sich zu einem zentralen Bestandteil des täglichen Lebens entwickelte. In dieser Zeitperiode erlebte die Radiotechnologie erhebliche Fortschritte, und neue Funktionen und Verbesserungen wurden ständig eingeführt. Der 'Hann 2000' repräsentiert sowohl die technische Expertise von Saba als auch das Design und die Ästhetik der späten 1920er Jahre in Deutschland. Während ich nicht über spezifische technische Details oder Designmerkmale des 'Hann 2000' verfüge, kann man davon ausgehen, dass es, wie andere Radios seiner Zeit, in einem Holzgehäuse verpackt war, mit Drehknöpfen zur Einstellung von Kanälen und Lautstärke, und es könnte auch ein Anzeigedial für die Frequenzauswahl gehabt haben.
Inmitten dieser technologischen Revolution patentiert 1907 Lee De Forest das Audion. Dieses Gerät, repräsentiert durch eine detaillierte Schaltung, transformierte Radiosignale in verständliche Audioausgaben. Es folgten verschiedene Versionen von Audion-Empfängern, und bald wurde die Technologie des Hochvakuum-Audions perfektioniert, was eine bessere Signalqualität ermöglichte. Die erste Generation dieser Röhren, unterstützt von Firmen wie Western Electric, Siemens&Halske und Marconi, waren essentiell für den Rundfunkempfang nach dem Ersten Weltkrieg. Diese Radios wurden typischerweise von Akkumulatoren und Trockenzellenbatterien betrieben. Die Audion-Technologie war entscheidend, mit der Fähigkeit, sowohl einfache Kopfhörer als auch Lautsprechersysteme zu versorgen. Mit der Einführung der Pentode 1927 wurden Rundfunkempfänger noch effizienter. Doch während Audionschaltungen für eine Zeit den Standard setzten, führte die Weiterentwicklung anderer Technologien, wie des Superhet-Empfängers, dazu, dass ihre Dominanz im Laufe der Zeit nachließ.
1928
Die 5. Große Deutsche Funkausstellung fand vom 31. August bis 9. September in Berlin statt:
Es fand eine der ersten Fernsehübertragungen weltweit statt. Die Fernsehbilder waren 30-zeilig mit 900 Bildpunkten mit einem Durchmesser der runden Bildröhre von etwa 32 mm im Durchmesser. Detektorempfänger treten in den Hintergrund und Radios mit Lautsprecherbetrieb werden immer mehr gefordert. Bei den leistungsstärkeren Geräten werden mehr Superhet Empfängern bevorzugt.
Modell 2Z
Das Modell 2Z ist ein historischer Rundfunkempfänger, hergestellt von Schuchhardt, Berliner Fernsprech- und Telephonwerk AG in Berlin zwischen 1928 und 1929. Hier ist eine kurze Beschreibung basierend auf den bereitgestellten Informationen: Der 2Z aus dem Hause Schuchhardt ist ein Radioempfänger, der in Deutschland Ende der 1920er Jahre produziert wurde. Er arbeitet nach dem Geradeaus- oder Audionprinzip mit Rückkopplung und verfügt über eine zusätzliche Stufe sowie zwei NF-Stufen. Das Gerät hat zwei Kreise, die den AM-Bereich abdecken und ist für den Empfang von Langwelle und Mittelwelle (LW+MW) ausgelegt. Hinsichtlich der Stromversorgung ist der 2Z sowohl für den Betrieb mit Akku als auch mit Batterie geeignet und benötigt eine Spannung von 4 & 100 Volt. Anstatt eines integrierten Lautsprechers ist der 2Z für den Anschluss von Kopfhörern oder einem NF-Verstärker konzipiert.
Ein bemerkenswertes Designmerkmal des 2Z ist sein Holzgehäuse, in dem die Röhren sichtbar von außen angebracht sind. Dies gibt ihm nicht nur eine einzigartige ästhetische Note, sondern reflektiert auch die Technologie und den Stil der Zeit. Dieses Modell steht für eine spannende Epoche in der Radiotechnologie, in der neue Technologien schnell an Bedeutung gewannen und das Radio sich zu einem festen Bestandteil im Alltag vieler Menschen entwickelte.
1929
Am 8. März um 23:10 Uhr beginnt die Deutsche Reichspost eine 80-minütige Test-Fernsehsendung, allerdings noch ohne Tonübertragung.
Am 9. Juni wird zu ersten Mal die älteste immer noch ausgestrahlte Hörfunksendung der Welt gesendet: Das Hamburger Hafenkonzert. Gesendet wurde von Bord des Dampfers Antonio Delfino, damals noch von der Nordischen Rundfunk AG (NORAG).
Auf der 6. Großen Deutschen Funkausstellung 1929 (30. August bis 08. September) stellte Telefunken die Technik des ersten deutschen Kurzwellensenders vor: Kristallsteuerung in sieben Stufen, eine für die Leistungssteigerung optimierte Anordnung der Senderöhren.
Am 6. Oktober berichtet der Hörfunkjournalist und Schauspieler Alfred Braun für den Rundfunk live von den Begräbnisfeierlichkeiten für den Reichsaußenminister Gustav Stresemann. Seine Reportage ist eine der bekanntesten der deutschen Hörfunkgeschichte und gilt als älteste überlieferte Sendung.
1930
Seit 1930 ist Mühlacker im Enzkreis (Baden-Württemberg) Standort eines großen Senders mit einer Sendeleistung von 60 kW
Universalempfänger 1930
Der Universalempfänger von TeKaDe (TKD) aus dem Jahr 1930 ist ein bemerkenswerter Fernseh-Empfänger/Monitor aus Deutschland. Hergestellt von TeKaDe (TKD), einem Unternehmen der Süddeutschen Telefon-Apparate- Kabel- und Drahtwerke in Nürnberg, trägt das Gerät den alternativen Namen "Felten & Guilleaume", "Südd.Telefon-App., Kabel- und Drahtwerke AG" oder "Telade" unter der Marke KD. Der Universalempfänger bietet vielseitige Möglichkeiten für den Klangausgabe, entweder über Kopfhörer oder NF-Verstärker. Das Gerät besteht aus verschiedenen Materialien, was zu seiner robusten Bauweise und einzigartigen Ästhetik beiträgt.
Dieser Universalempfänger ist ein faszinierendes Relikt aus vergangenen Zeiten und zeigt die frühen Bemühungen und Entwicklungen in der Fernsehtechnologie. Als ein bedeutendes Stück Technikgeschichte erinnert er uns daran, wie die Pioniere der Telekommunikation die Grundlagen für das moderne Fernsehen gelegt haben. Ein historisches Artefakt, das die innovative Ingenieurskunst und das Erbe der Telekommunikationsindustrie in Deutschland repräsentiert.
1931
Am 22. Januar wurde das Haus des Rundfunks an der Masurenallee in Berlin eröffnet.
Auf der 8. Großen Deutschen Funk-Ausstellung Berlin (21. bis 30. August) stellt Manfred von Ardenne das erste vollelektronische Fernsehsystem der Welt vor.
1932
Der Sender Ismaning in Ismaning, einer Gemeinde nordöstlich von München, wurde in diesem Jahr in Betrieb genommen.
1933
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar wird in Deutschland die 1925 gegründete Reichs-Rundfunk-Gesellschaft (RRG) gestärkt und die bis dahin selbstständigen Rundfunkgesellschaften aufgelöst. Der Rundfunk wird das wichtigste Propagandainstrument der Nazis, kontrolliert und geleitet vom Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda unter der Leitung von Joseph Goebbels.
Am 18. August wir auf der 10. Großen Deutschen Funk-Ausstellung in Berlin (18. August - 27. August) der Volksempfänger VE301 vorgestellt, der mit dem Slogan „Ganz Deutschland hört den Führer mit dem Volksempfänger“ vermarktetet wurde. Die Typenbezeichnung leitete sich vom Datum der nationalsozialistischen Machtergreifung ab (301 = 30. Januar ). Das erste Modell des VE301 wurde von Otto Griessing bei der Berliner Firma Dr. G. Seibt entwickelt. Alle großen deutschen Radiohersteller wurden verpflichtet, den Volksempfänger nach einheitlichen Vorgaben zu produzieren. Das Gerät wird zum wichtigsten Instrument der NS-Propaganda. Noch während der Messe können 100.000 Stück verkauft werden. Den Volksempfänger gab es von verschiedenen Hersteller.
Am 10. November 1933 fand der erste offiziell angeordnete Gemeinschaftsempfang des deutschen Volkes statt. Es wurde eine Rede Adolf Hitlers aus den Siemens-Werken in Berlin übertragen
In den 1920-1930er Jahren revolutionierte der Detektorempfänger das Radio in Deutschland, ermöglichte aber mit Batterie-Röhrengeräten Ende des Jahrzehnts eine einfachere Handhabung. Die 1930er brachten weitere Fortschritte wie Netzbetriebs-Radios, Superhet-Empfänger und das "Magische Auge". Diese Radios waren oft luxuriös und technisch fortgeschritten. Aber mit dem Aufstieg der Nazis 1933 wurde das Radio als Propagandamittel instrumentalisiert. Der "Volksempfänger" sollte NS-Botschaften in jeden Haushalt bringen. Das Hören ausländischer Sender wurde verboten und streng bestraft, wodurch das Radio von einem Freiheitssymbol zu einem Propaganda-Tool wurde.
1934
Am 24. November wird vom Reichssender Köln wird erstmals die Unterhaltungssendung "Der frohe Samstagnachmittag" mit den „drei frohen Gesellen“ (Hans Salcher, Rudi Rauher und Karl Wilhelmi) ausgestrahlt.
1935
Auf der 12. Großen Deutschen Funk-Ausstellung in Berlin (16.08 - 25.08.1935) wird das erste industriell gefertigte Tonbandgerät, das Magnetophon Telefunken K 1 vorgestellt.
1936
In diesem Jahr kam anlässlich der Olympischen Spiele in Berlin ein transportables, mit Batterien bestücktes Koffergerät für den Empfang im Freien auf den Markt: der Deutsche Olympiakoffer.
Schlittschuh 537W
Das Opta "Schlittschuh" 537W ist ein Rundfunkempfänger, der zwischen 1936 und 1937 von der deutschen Firma Loewe-(Opta) hergestellt wurde. Das Radio folgt dem Hauptprinzip des Superhets und verwendet eine ZF/IF von 440 kHz. Mit insgesamt 5 Röhren ausgestattet, verfügt das Gerät über 6 Kreise für AM und kann Signale aus den Wellenbereichen Langwelle, Mittelwelle und Kurzwelle empfangen. Das Opta "Schlittschuh" 537W wird mit Wechselstrom betrieben und kann mit einer Spannung zwischen 110 und 240 Volt versorgt werden. Der integrierte Lautsprecher ist dynamisch und verwendet eine Erregerspule, was ihn elektrodynamisch macht. Das Radio kommt in einem eleganten Holzgehäuse, das sowohl Funktionalität als auch Ästhetik miteinander verbindet. Dieses Modell ist ein repräsentatives Beispiel für die Radiotechnologie und das Design in Deutschland in den späten 1930er Jahren.
1937
Das Unglück der Hindenburg bei der Landung in Lakehurst, New Jersey am 6. Mai 1937 ist mittels der berühmt gewordenen Reportage von Herbert Morrison live im Radio mitzuverfolgen. Konstruktion der Röhre "Magisches Auge"
Siemens Kammermusik-Schatulle 76W
Das Siemens Kammermusik-Schatulle 76W, das 1937/38 auf den Markt kam, war das erste Modell einer Reihe von "Kammermusik-Schatullen". Es zeichnete sich durch einen Bandfilter-Eingang für Langwelle und Mittelwelle aus, verzichtete jedoch auf eine Vorstufe. Mit zwei Lautsprechern ausgestattet, war das Gerät primär für den Orts- oder Bezirksempfang konzipiert und weniger für den Fernempfang. Dies liegt daran, dass Kammermusik bei Fernempfang aufgrund von Fading-Störungen nicht ideal wiedergegeben wird und für viele als gewöhnungsbedürftig empfunden wird.
1938
Die von Orson Welles inszenierte Hörspielfassung des utopischen Romans Krieg der Welten des Briten H. G. Wells wird am 30. Oktober gesendet und löst in den USA eine Massenpanik aus.
Phono-Super 638W
Das Phono-Super 638W ist ein Rundfunkempfänger von Braun, hergestellt in Frankfurt, Deutschland, aus den Jahren 1937/1938. Ein weiteres Modell, das Opta "Schlittschuh" 537W, wurde von Loewe-Opta produziert. Das "Schlittschuh" Modell erhielt seinen Kosenamen aufgrund der Form seiner Zierleisten. Vorallem der besondere Name passend mit dem Schlittendesign trägt zum Charakter des Geräts hinzu. Das 537W ist ein großes Tischgerät im Querformat mit den Abmessungen 625 x 354 x 305 mm. Es wurde sowohl in einer Wechselstrom- als auch in einer Allstromvariante angeboten. Für die Allstromversion verwendet Loewe spezielle eigene Mehrfachröhren, während bei der Wechselstromversion die Originalröhren durch normale A-Röhren ersetzt werden können. Ein bemerkenswertes Merkmal ist die schaltbare ZF-Bandbreite. Ein weiteres Modell von Loewe, das 838 aus dem Jahr 1937, zeichnet sich durch ein noch ausgefalleneres Gehäusedesign aus, bei dem die Rundung für den Lautsprecher direkt durch das Gehäuse gebildet wird. Das Nettogewicht des "Schlittschuh" beträgt 20,8 kg und es wurde ursprünglich für 308,00 RM verkauft. Es repräsentiert eine Zeitperiode, in der Radioempfänger nicht nur technische Geräte, sondern auch wichtige Designobjekte waren.
1939
Die gesetzliche Grundlage für die Einführung des Drahtfunks (Kabelhörfunk) wird am 19. März gelegt. In den folgenden Jahren wird die neue Technik in Berlin, Düsseldorf und Hamburg angeboten.
Die erste Ausgabe des Wunschkonzert für die Wehrmacht, das sich an Wehrmachtssoldaten und deren Angehörige wendet, wird am 1. Oktober zum ersten Mal von allen Reichssendern ausgestrahlt.
Transmare 40WK
Der Transmare 40WK normal ist ein Rundfunkempfänger, der zwischen 1939 und 1940 von Körting-Radio produziert wurde, einer Firma, die ursprünglich in Leipzig ansässig war und später nach Grassau umzog. Dieses in Deutschland hergestellte Radio folgt dem Hauptprinzip des Superhets mit einer ZF/IF von 472 kHz. Das Gerät ist mit 6 Kreisen für AM ausgestattet und kann Signale im Mittelwellen- und Kurzwellenbereich empfangen.
Das Transmare 40WK normal wird durch eine AKKU-Speisung betrieben, die für diverse Geräte wie Autoradios und Amateurgeräte geeignet ist, und kann mit 6 oder 12 Volt versorgt werden. Der integrierte Lautsprecher ist dynamisch, besitzt keine Erregerspule und hat einen Durchmesser von 13 cm. Die robuste Metallausführung des Radios gewährleistet eine hohe Beständigkeit und Haltbarkeit. Das Design und die technischen Merkmale machen es zu einem repräsentativen Modell aus der Zeit kurz vor und während des Zweiten Weltkriegs.
1940
Start des Einheitsprogrammes aller deutschen Reichssender am 9. Juni. Der Deutschlandsender gestaltet am 24. Dezember zum ersten Mal eine Weihnachtsringsendung.
Einheits-Fernsehempfänger E1 FE VII
Der Einheits-Fernsehempfänger E1 FE VII (FE 7) von Telefunken Deutschland (TFK) wurde zwischen 1939 und 1940 hergestellt. Als Fernseh-Empfänger/Monitor verfügt das Gerät über eine Wechselstromspeisung von 110-240 Volt und einen dynamischen Lautsprecher mit Erregerspule (elektrodynamisch). Das Gehäuse ist aus Holz gefertigt und verleiht dem Empfänger eine elegante Note. Der E1 FE VII repräsentiert ein bedeutendes Stück deutscher Ingenieurskunst und erinnert an die technologischen Fortschritte in der Telekommunikation vor dem Zweiten Weltkrieg. Ein historisches Juwel, das die Faszination des Fernsehens in vergangenen Zeiten einfängt.
1941
26. April – Kurze Zeit nach dem deutschen Einmarsch und der Zerschlagung des Königreich Jugoslawien, am 26. April strahlt der Soldatensender Belgrad erstmals das Lied Lili Marleen in der von Lale Andersen 1939 eingespielten Version aus, das in der Folge zu einem Fronten übergreifenden „Kriegshit“ wird und noch heute als „typisches“ Soldatenlied gilt.
1942
Am 1. Januar werden alle Radiosender in den Niederlanden unter die Kontrolle der deutschen Besatzungsmacht gestellt.
1943
Die Berichterstattung über das Kriegsgeschehen nahm während des Zweiten Weltkriegs einen breiten Anteil im Rundfunkprogramm ein. Neben aktuellen Berichten des Oberkommandos der Wehrmacht kamen weitere Nachrichten des Rundfunks mit und ohne militärische Bezüge hinzu. Auf den Internetseiten des Deutschen Rundfunk Archiv (DRA) findet man unter dem Unterpunkt Nachrichten vom Krieg ein Beispiel vom 6.2.1943.
Am 18. Februar hält Reichspropagandaminister Joseph Goebbels im Berliner Sportpalast vor ausgewählten Publikum aus NS-Parteifunktionären und anderen regimetreuen Personen die Sportpalastrede, bei der er zum Totalen Krieg aufruft.
1944
Der Rundfunk war unter der Kontrolle der Besatzungsmächte
1945
Schon einen Tag nach der Kapitulation Hamburgs vor der britischen Armee, am 4. Mai startet unter Kontrolle der britischen Besatzungsmacht Radio Hamburg. Aus Radio Hamburg wird dann am 22. September 1945 der Nordwestdeutsche Rundfunk (NWDR).
Am 12. Mai startet Radio München, der unter Kontrolle der US-amerikanischen Besatzungsmacht steht.
Am 13. Mai startet Radio Berlin, dem späteren Berliner Rundfunk, der unter der Kontrolle der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) steht.
Am 3. Juni startet Radio Stuttgart, der unter Kontrolle der US-amerikanischen Besatzungsmacht steht.
Der amerikanische Soldatensender AFN Berlin geht am 4. August auf Sendung. AFN Berlin beendet seinen Sendebetrieb (sowohl auf UKW, als auch auf Mittelwelle) am 15. Juli 1994.
Das vermutlich erste Hörspiel, das nach dem Kriege produziert wurde, Carl Zuckmayers Der Hauptmann von Köpenick wird am 3. September vom NWDR (Hamburg) gesendet.
Radiogeräte waren nur auf Bezugsschein zu erhalten, wobei die Alliierten die Versorgung von Privatleuten mit Radiogeräten streng bewirtschafteten. Daher beschloss Max Grundig im Dezember 1945 einen Radiobausatz, den Heinzelmann zu entwickeln. Der Bausatz war als Spielzeug deklariert, damit gelang es Grundig das alliierte Verbot zur Herstellung von Rundfunkgeräten zu unterlaufen. Die Produktion begann im Oktober 1946 und die Auslieferung ab Januar 1947. Im Jahr 1995 brachte Grundig einen Nachbau "Heinzelmann" auf den Markt.
1946
Der DIAS (Drahtfunk im amerikanischen Sektor) geht am 7. Februar in Berlin auf Sendung.
In Saarbrücken startet am 17. März Radio Saarbrücken unter Kontrolle der Französischen Besatzungsmacht.
Am 31. März 1946 ging der Südwestfunk für die gesamte französische Besatzungszone, ausgenommen der Sonderzone Saarland, in Baden-Baden auf Sendung.
Grundig Heinzelmann Schaltbild vom ersten Modell im Jahr 1946
1947
Nach britischem Vorbild beginnt der NWDR am 2. November mit der Ausstrahlung eines Nachtprogramms mit anspruchsvollen Sendungen.
Der Rundfunk wird unabhängig
1948
Am 30. Oktober 1948 wurde der Südwestfunk als Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Mainz konstituiert und damit zur Landesrundfunkanstalt für Rheinland-Pfalz und die südlichen, französisch besetzten Länder Baden und Württemberg-Hohenzollern.
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren Deutschlands Radiobranche und Industrie von Zerstörung gezeichnet und Ressourcen knapp. Doch die Notwendigkeit trieb Innovationen wie den "Heinzelmann"-Bausatz von Grundig voran, der das Unternehmen zu einem Elektronikgiganten machte. Die Frequenzbeschränkungen des Kopenhagener Wellenplans von 1948 wurden durch die Einführung von UKW in den 1950er Jahren überwunden. Diese Ära sah eine Blütezeit der Rundfunktechnologie mit Fortschritten wie Hi-Fi und Stereo. Die Geschichte des Radios in Deutschland zeugt von stetiger Innovation und Anpassung an sich wandelnde Umstände und Bedürfnisse.
1949
In diesem Jahr kommt es zu einschneidenden medienpolitischen Veränderungen der Rundfunk- und Fernsehlandschaft in der Bundesrepublik Deutschland. Im Laufe des Jahres werden eine Reihe von Rundfunk- und Sendeanlagen von den drei westlichen Besatzungsmächten an deutsche Stellen übergeben:
3. 1950-1999
In diesem Kapitel betrachten wir die Entwicklung des Rundfunks und Fernsehens von 1950 bis 1999, eine Zeit, die durch bedeutende Innovationen und Fortschritte in der Technologie gekennzeichnet war. Die 50er Jahre waren geprägt von der Wiederbelebung des Fernsehens nach dem Zweiten Weltkrieg, dem Aufkommen des ersten Fernsehversuchs in Deutschland, und der Gründung der ARD. Zudem markierte diese Ära den Beginn von Krimireihen im Rundfunk und Fernsehen. Die 60er Jahre zeigten weitere Fortschritte in der Rundfunktechnologie, wie die Einführung von Stereo-Verstärkern und Satellitenfernsehen, sowie wichtige gesellschaftliche Ereignisse, die durch das Medium übertragen wurden, wie das Attentat auf JFK. Die folgenden Jahrzehnte sahen die Verbreitung von Farbfernsehen, Videorecordern für den privaten Gebrauch, Mobiltelefonen und Kabelfernsehen. Im Jahr 1980 wurde das Genre des Klassik-Radios geboren, und die 80er Jahre sahen das Aufkommen von CD-Spielern und Privatfernsehen. Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über die entscheidenden Momente und technischen Errungenschaften in der Geschichte des Rundfunks und Fernsehens in diesem Zeitraum.
1950
In Torquay, einem Badeort an der Südküste Englands, wird am 12. Februar die Europäische Rundfunkunion (EBU) ins Leben gerufen. Am 15. März tritt derer Kopenhagener Wellenplan tritt in Kraft.
5. Juni – Die Landesrundfunkanstalten Bayerischer Rundfunk, Hessischer Rundfunk, Radio Bremen, Süddeutscher Rundfunk, Südwestfunk und Nordwestdeutscher Rundfunk schließen sich am 5. Juni zur Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD) zusammen..
Im Jahr 1950 starten in Deutschland die ersten Fernsehversuche seit dem Zweiten Weltkrieg. Als erste Anstalt sendet der NWDR am 12. Juli ein Testbild, in der DDR folgt der DFF am 25. November.
Fernseh Zuschauer in 1950
Das Schwarz-Weiß-Foto aus dem Jahr 1950 fängt einen besonderen Moment in der Geschichte des Fußballs ein. Durch das körnige Bild eines alten Fernsehers verfolgen Zuschauer gespannt ein Spiel zwischen dem FC St. Pauli und Hamborn 07. Die damalige Mode und Wohnzimmerdekoration sind klar erkennbar und zeugen von einer vergangenen Zeit. Das Bild ist nicht nur ein Zeugnis für die Anfänge der Fernsehübertragungen, sondern auch für die tiefe Leidenschaft und Hingabe, mit der Fans schon damals ihre Mannschaften unterstützten.
Telefunken IB 50
Ein historisches Bild aus den 1950er Jahren zeigt ein Telefunken IB 50 Radio, elegant integriert in das Armaturenbrett eines Volkswagen Beetles. Dieser VW Käfer, ein Symbol des deutschen Automobilbaus aus dem 20. Jahrhundert, wird durch das Telefunken Radio, einem Rundfunkgerät aus derselben Epoche, perfekt ergänzt. Das Bild vermittelt einen Einblick in die Automobil- und Radiotechnologie von Deutschland in den 50er Jahren.
IA51
Das IA51 ist ein Autoradio aus den Jahren 1951/1952, produziert von Telefunken Deutschland (TFK), auch bekannt als Gesellschaft für drahtlose Telegraphie Telefunken mbH. Hergestellt in Deutschland, fällt das IA51 in die Kategorie der Autoradios, die möglicherweise mit einem Tonspeichergerät kombiniert sind. Mit einer Radiomuseum.org ID von 4053 zeichnet sich das IA51 durch das Hauptprinzip des Superhets aus, mit einer ZF/IF von 472 kHz. Das Gerät verfügt über 4 Röhren und hat insgesamt 6 Kreise für AM. Es kann Signale aus den Wellenbereichen Mittelwelle und Kurzwelle empfangen. Das IA51 wird durch AKKU-Speisung betrieben, geeignet für Autoradios und Amateurgeräte, und kann mit Spannungen von 6 oder 12 Volt versorgt werden. Der integrierte Lautsprecher des IA51 ist dynamisch und besitzt keine Erregerspule, mit einem Durchmesser von 13 cm. Das Gerät hat eine robuste Metallausführung, was es ideal für den Einbau in Fahrzeugen macht.
1951
Der RIAS startet im Februar die Krimireihe:Es geschah in Berlin. Der Fernseh-Werkssender der Firma Grundig in Fürth nimmt am 27. September den regelmäßigen Sendebetrieb auf.
Operette 52W
Die Operette 52W ist ein Rundfunkempfänger, der zwischen 1951 und 1952 von der deutschen Firma Telefunken Deutschland (TFK), auch bekannt als Gesellschaft für drahtlose Telegraphie Telefunken mbH, hergestellt wurde. Das Gerät folgt dem Hauptprinzip des Superhets und verwendet eine ZF/IF von 472/10700 kHz mit 2 NF-Stufen und Reflex-Technologie. Es besitzt 7 Röhren und kann Signale aus verschiedenen Wellenbereichen empfangen, darunter Langwelle, Mittelwelle, Kurzwelle und UKW. Das Radio verfügt über insgesamt 7 Kreise für AM und 8 Kreise für FM. Es wird mit Wechselstrom betrieben und kann mit verschiedenen Spannungen (110, 125, 150 oder 220 Volt) versorgt werden. Der integrierte Lautsprecher ist dynamisch und besitzt keine Erregerspule, mit einem Durchmesser von 20 cm. Das Gehäuse des Radios ist aus Holz gefertigt. Es gibt keine Transistoren oder andere Halbleiter im Gerät.
1952
Am 30. November startet die 1. Staffel, der vom NWDR Hamburg unter der Regie von Hans Gertberg produzierten Hörspielserie "Gestatten, mein Name ist Cox"
1953
Die Deutsche Welle, der Auslandsrundfunk der Bundesrepublik Deutschland geht am 3. Mai mit einer Grußbotschaft von Bundespräsident Theodor Heuss unter dem Dach des Nordwestdeutschen Rundfunk auf Sendung. Erste drahtgebundene Fernbedienungen für Radio,- und Fernsehgeräte
Telefunken Uhrenradio Jubilate 1953
1954
Am 1. Januar beginnt der Hessische Rundfunk mit der Ausstrahlung von Werbesendungen.
Das als „Wunder von Bern“ bekannte Endspiel der Fußball-WM 1954 in der Schweiz im Berner Wankdorfstadion findet am 4. Juli vor 60.000 Zuschauern statt. Deutschland schlägt dabei den Favoriten Ungarn 2:3. Der NWDR-Radioreporter Herbert Zimmermann kommentiert das Spiel in einer berühmt gewordenen Rundfunkreportage über.
Der Hessische Rundfunk sendet am 8. November die erste Folge der Hörspielreihe Hesselbach GmbH von und mit Wolf Schmidt, unter der Regie von Karlheinz Schilling aus. Sie ist die Fortsetzung der Serien Familie Hesselbach (1949–1953) und Prokurist a. D. Hesselbach, Büro für Lebensberatung (1953–1954).
Regency TR-1 Pocket Radio
Das Regency TR-1 Pocket Radio wurde 1954 von Regency, einer Marke von I.D.E.A., in den USA hergestellt. Es handelt sich um einen Rundfunkempfänger, auch bekannt als Radio oder Tuner nach dem Zweiten Weltkrieg. Das TR-1 Pocket Radio gilt als ein perfektes Modell seiner Zeit und erlangte große Beliebtheit.
1955
Auf der Großen Deutsche Rundfunk-, Fernseh- und Phono-Ausstellung in Düsseldorf (26. August - 04. September) werden immer mehr Radiogeräte mit der Raumklang-Technik (3D) vorgestellt. Eines dieser Geräte ist das Grundig 4055 WF/3D.
Duplex 766W von Radione mit Kabelfernbedienung
Der Duplex 766W ist ein Rundfunkempfänger, auch bekannt als Radio oder Tuner nach dem Zweiten Weltkrieg, der von Radione (RADIO Nikolaus Eltz) in Wien, Österreich, hergestellt wurde. Das Gerät wurde in den Jahren 1955/1956 produziert. Es basiert auf dem Hauptprinzip des Superhets mit einer Zwischenfrequenz von 461/10420 kHz. Der Empfänger verfügt über insgesamt 6 Kreise für AM (Langwelle, Mittelwelle, Kurzwelle) und 9 Kreise für FM (UKW) Empfang. Der Duplex 766W wird mit Wechselstrom gespeist und unterstützt Spannungen von 110, 125, 150, 220 und 240 Volt. Das Gerät ist mit einem Holzgehäuse versehen und verfügt über 3 Lautsprecher, die eine mögliche hochwertige Klangwiedergabe ermöglichen.
Graetz Röhrenradio Violetta
Die Violetta (Lyra) W332 ist ein Rundfunkempfänger (Radio oder Tuner nach dem Zweiten Weltkrieg) der Marke Tonfunk GmbH aus Karlsruhe, Deutschland. Das Gerät wurde in den Jahren 1954/1955 hergestellt. Es basiert auf dem Hauptprinzip des Superhets mit einer Zwischenfrequenz von 452/10,7 kHz.
Der Empfänger verfügt über insgesamt 7 Kreise für AM (Langwelle, Mittelwelle, Kurzwelle) und 11 Kreise für FM (UKW) Empfang. Es ist mit 8 Röhren ausgestattet. Das Gerät wird mit Wechselstrom gespeist und unterstützt Spannungen von 110 bis 220 Volt. Es verfügt über 3 Lautsprecher, die eine möglicherweise hochwertige Klangwiedergabe ermöglichen. Die Violetta (Lyra) W332 ist somit ein vielseitiges und leistungsfähiges Rundfunkempfängermodell aus den 1950er Jahren.
1956
Am 17. August geht der von der DDR als Geheimsender geschaffene Deutsche Freiheitssender 904 am Abend erstmals auf Sendung. Seinen Betrieb stellte der Sender am 30. September 1971 ein.
Braun Schneewitchensarg
In einem fernen Jahr, genau 1956, erblickte ein bemerkenswertes Gerät das Licht der Verkaufswelt. In jenen Zeiten, in denen voluminöse Musiktruhen den Markt der Unterhaltungselektronik beherrschten, brachte diese Innovation frischen Wind. Als eine "Revolutionäre Audio-Phono-Vereinigung" fand es seinen Weg in die Herzen der Musikliebhaber. Ein rätselhafter Beiname, der dem kreativen Geist von Hans Gugelot entsprungen sein soll, verleiht ihm eine geheimnisvolle Aura - ein Name, wie der des sagenumwobenen Schneewittchensargs aus den Märchen der alten Brüder Grimm.
Entworfen von Dieter Rams, einem jungen, aufstrebenden Designer im Alter von 24 Jahren, ist die Plexiglasabdeckung ein wahres Meisterwerk, das anmutig über dem Inneren des Geräts thront. Ob es eine liebevolle Bezeichnung seitens Herrn Gugelot war oder nicht, bleibt im Dunkeln verborgen, doch eines ist gewiss: Dieses bahnbrechende Design hat die Ästhetik unzähliger HiFi-Geräte für kommende Generationen geprägt.
Das Grundig "AM/FM Super 2098", das im Jahr 1957 auf den Markt kam, ist ein bemerkenswertes Stück Technik seiner Zeit. Mit der Fähigkeit, sowohl AM- als auch FM-Frequenzen zu empfangen, bot es den Benutzern eine breite Palette an Radiosendern zur Auswahl. Der geschmeidige Übergang zwischen den beiden Frequenzbändern ermöglichte ein erstklassiges Hörerlebnis. Das Radio war ein Zeichen für die fortschreitende Technologie und den Wunsch nach vielseitigerem Radioempfang. Mit einem geschätzten Preis von etwa 300 Deutsche Mark war das Grundig "AM/FM Super 2098" ein begehrtes Gerät für Enthusiasten, die nach qualitativ hochwertigem Radioempfang strebten. Sein zeitloses Design und die innovativen Funktionen machten es zu einer beliebten Wahl für diejenigen, die sowohl Stil als auch Leistung schätzten. Die Innenarchitektur dieses Geräts spiegelte die Entwicklung der Elektronik in jener Ära wider und trägt zur Faszination für historische Technologie bei.
1957
1958
Erste NF-Stereo Verstärker
Die Firma SABA brachte das TV Gerät "Telerama" für 3000 Mark auf den Markt: Von einer Projektionslinse wird das TV Programm auf eine 1,6 Meter breite Leinwand projeziert.
Am 6. April strahlt Radio Luxemburg die erste Hitparadensendung für deutschsprachige Hörer aus.
Mit Mordfall Oberhausen startet am 14. März die erste deutsche Fernseh-Krimireihe "Stahlnetz". Die meisten Folgen dieser Krimireihe waren in den folgenden 10 Jahren zu Straßenfegern, mit einer Einschaltquote von bis zu 90 %.
1960
Die Länder beschlossen daraufhin am 23. März 1961 ein gemeinsames zweites TV-Programm und unterzeichneten am 6. Juni 1961 den zugehörigen Staatsvertrag über „eine gemeinnützige Anstalt des öffentlichen Rechts mit dem Namen: "Zweites Deutsches Fernsehen“.
Braun Küchenradio SK2
Gretz Röhrenradio Musica 916
Das Musica 916 ist ein bemerkenswerter Rundfunkempfänger aus dem Hause Graetz, hergestellt in Altena (Westfalen), Deutschland. Seine Entstehung datiert in die Jahre 1960/1961, und es zählt zur Kategorie der Rundfunkempfänger, auch bekannt als Radio oder Tuner nach dem Zweiten Weltkrieg. Dieses Gerät basiert auf dem Superhet-Prinzip mit einer ZF/IF (Zwischenfrequenz) von 460 / 6750 kHz und verfügt über zwei NF-Stufen für eine optimale Klangqualität. Es ist mit insgesamt sechs Kreisen für den AM-Empfang und zehn Kreisen für den FM-Empfang ausgestattet, was eine ausgezeichnete Empfangsleistung gewährleistet.
Das Musica 916 bietet eine Vielzahl von Wellenbereichen, darunter Langwelle, Mittelwelle, Kurzwelle und UKW, sodass der Benutzer eine breite Palette von Radiosendern empfangen kann. Die flexible Betriebsart ermöglicht eine Wechselstromspeisung von 110, 127, 150 und 220 Volt, um sich den jeweiligen Stromversorgungsbedingungen anzupassen. Mit zwei hochwertigen Lautsprechern sorgt das Musica 916 für einen beeindruckenden Sound in einem ansprechenden Holzgehäuse. Das Gerät ist nicht nur technisch leistungsfähig, sondern auch ästhetisch ansprechend gestaltet und fügt sich hervorragend in jedes Interieur ein.
1960 Fernsehstudio
"Das Schwarz-Weiß-Foto aus dem Jahr 1960 gibt einen faszinierenden Einblick in die Frühzeit des Fernsehens. Es zeigt ein Fernsehstudio, in dem die Technik und das Equipment jener Epoche deutlich zu erkennen sind. Große Kameras auf Rädern, kabelgespickte Böden und das geschäftige Treiben von Technikern und Moderatoren zeugen von einer Zeit des Wandels und der Innovation in der Medienlandschaft. Trotz der technischen Beschränkungen jener Tage spürt man die Aufregung und das Pioniergeist-Gefühl, welches die Menschen in dieser Ära des Fernsehens umgab. Das Bild dient als lebendige Erinnerung daran, wie weit die Technologie gekommen ist und wie die Anfänge des Fernsehens aussahen."
1961
Erstes "Zeilenfreies Fernsehen" von Saba. Der WDR in Köln beginnt am 13. Januar mit der Ausstrahlung des 8-teiligen Hörspiels Paul Temple und der Fall Conrad von Francis Durbridge mit René Deltgen, Annemarie Cordes und Kurt Lieckin den Hauptrollen unter der Regie von Eduard Hermann.
Am 28. Februar 1961 entscheidet das Bundesverfassungsgericht im 1. Rundfunk-Urteil gegen den Plan Konrad Adenauers eines privaten, aber im Besitz des Bundes stehenden zweiten bundesweiten Fernsehsenders. Die Kulturhoheit liegt bei den Ländern und nicht beim Bund. Die Länder unterzeichnen am 6. Juni einen Staatsvertrag für ein „gemeinnütziges“ zweites deutsches Fernsehprogramm, die Grundlage für das spätere ZDF. Vom 25. August bis 3. September findet zum ersten Mal nach dem 2. Weltkrieg die 22. Deutsche Rundfunk, -Fernseh- und Phono-Ausstellung wieder in Berlin statt. Die Firma Loewe AG stellt den Optacord 500 vor, einen frühen Videorekorder für den Heimanwendermarkt. Das Gerät findet jedoch kaum Verbreitung.
Saba Musiktruhe "Königin von Saba" damaliger Verkaufspreis 3699,- Mark
Graetz Musikschrank Maharani F493D
Der Maharani F493D ist ein faszinierender Fernseh-Empfänger mit Radiofunktion, möglicherweise auch mit Ton- und Bildspieler-Kombination. Hergestellt von Graetz in Altena (Westfalen), Deutschland, entstand dieses Gerät zwischen den Jahren 1961 und 1962.
Dieser Fernseh-Empfänger mit Radio ist ein hervorragendes Beispiel für die technische Innovation und das Streben nach Qualität, die Graetz in ihren Produkten verankerte. Das Design des Maharani F493D ist zeitlos und ansprechend, wobei die Kombination aus Fernseh- und Radiofunktionen ein vielseitiges Unterhaltungserlebnis für die Benutzer bietet. Mit seiner hochwertigen Verarbeitung und der Integration fortschrittlicher Technologien war der Maharani F493D zweifellos eine beeindruckende Erscheinung seiner Zeit und bleibt bis heute ein begehrtes Sammlerstück. Als ein Stück deutscher Ingenieurskunst erinnert er uns daran, wie Fernseh- und Radiogeräte einst die Menschen in ihren Bann zogen und die Unterhaltungselektronikindustrie prägten. Ein wahrhaftiges Juwel aus vergangenen Tagen, das die Faszination der Retro-Ära in die Gegenwart transportiert.
1962
In Frankfurt am Main beginnt das Deutsche Rundfunkarchiv mit der Sammlung von Dokumenten zur Fernsehgeschichte.
Die Bundesrundfunkanstalt Deutsche Welle tritt am 7. Juli der ARD bei. Die Deutsche Welle (DW) ist der Auslandsrundfunk der Bundesrepublik Deutschland und hat in Deutschland zwei Standorte, Bonn und Berlin, wobei Bonn als Sitz der Anstalt des öffentlichen Rechts fungiert. Die DW sendet in rund 30 Sprachen. Nachdem die Programme lange ausschließlich über Kurz- und Mittelwelle ausgestrahlt wurden, werden heute neben Kurzwellensendungen zusätzlich die Satellitenübertragung, einen Internet-Livestream und in manchen Ländern lokal das UKW-Band. Die Deutsche Welle arbeitet heute in drei Medien-Bereichen: Radio , Fernsehen (DW-TV) und Internet (www.dw.com).
Der Deutschlandfunk nimmt am 1. Januar seinen Betrieb auf.
Im Bayerischen Rundfunk (BR) wird am 21. Februar die erste von 88 Folgen der von Ellis Kaut geschriebenen Kinderhörspielreihe Meister Eder und sein Pumuckl ausgestrahlt.
Der WDR in Köln beginnt am 23. Februar mit der Ausstrahlung des 8-teiligen Hörspiels Paul Temple und der Fall Margo von Francis Durbridge mit René Deltgen
In den USA startet am 10. Juli Telestar 1 von Cape Canaveral der erste zivile Satellit für interkontinentale Fernsehübertragungen mit einer Rakete des Typs Delta DM-19 in das Weltall.
Am 23. Juli erfolgt die erste Live-Fernsehschaltung zwischen Europa und den USA.
Kuba-Imperial Musiktruhe Komet 1223SL
Graetz Radio Daisy
Die Daisy 1032K ist ein charakteristischer Rundfunkempfänger von Graetz, hergestellt in Altena (Westfalen), Deutschland, zwischen 1961 und 1962. Dieses Superhet-Gerät mit einer ZF/IF von 460/6750 kHz verfügt über 5 Kreise für den AM-Empfang und deckt die Bereiche Mittelwelle, Kurzwelle und UKW (FM) ab. Der Betrieb erfolgt mit Trockenbatterien (6 × 1,5 Volt), während ein dynamischer Lautsprecher mit 10 cm Durchmesser für die Klangwiedergabe sorgt. Das Gehäuse kombiniert Leder, Stoff, Plastik und Segeltuch zu einem einzigartigen Look. Ein begehrtes Sammlerstück aus vergangenen Zeiten.
1963
Auf der 23. Großen Deutsche Funk-Ausstellung in Berlin vom 30. August bis 08. September werden die folgenden Neuheiten präsentiert:
Braun stellt die Braun Station T1000 vor, ein hochwertiges Transistor-Kofferradio nach dem "Weltempfänger-Prinzip", dass mehrere Kurzwellenbereiche ermöglicht und somit weltweiten Radioempfang. Der T1000 verfügt über 8 Kurzwellenbereiche.
Philips stellt die Compact Cassette vor. Im Lauf der 1970er-Jahre etabliert sich dieser neue Tonträger im privaten Bereich als preiswerte Alternative zu den schwerer handhabbaren Tonbändern, die im professionellen Bereich bis zur Einführung der digitalen Tontechnik Standard bleiben. Am 22. November unterbrechen Radio- und Fernsehstationen weltweit ihr laufendes Programm wegen der Nachricht vom Attentat auf John F. Kennedy.
Saba Freiburg Vollautomatic 14 Stereo
Der Saba Freiburg Vollautomatic 14 Stereo ist ein hochwertiger Rundfunkempfänger, hergestellt von SABA in Villingen, Deutschland, im Jahr 1963/1964. Mit 14 Röhren und einem Superhet-Prinzip, das auf ZF/IF 460/10700 kHz abgestimmt ist, bietet er umfangreiche Empfangsoptionen über Langwelle, Mittelwelle, Kurzwelle und UKW. Das Gerät verfügt über 10 Kreise für AM und 13 für FM. Es ist zudem mit einer Fernbedienung ausgestattet und kann mit verschiedenen Spannungen (115, 127, 220, 240 Volt) betrieben werden. Für ein authentisches Klangerlebnis sorgen fünf Lautsprecher mit einer Gesamtleistung von 12 W. Das Radio ist in einem eleganten Holzgehäuse untergebracht, das seiner Zeit entspricht.
1964
Am 29. April beschließt der Deutsche Bundestag die „Untersuchung der Wettbewerbsgleichheit von Presse, Funk/Fernsehen und Film“.
1965
Am 6. April wird der erste kommerzielle Nachrichtensatellit Intelsat I, auch Early Bird genannt , wird in die Umlaufbahn gebracht. Über ihn können Fernsehereignisse interkontinental live ausgestrahlt werden. Der Satellit bleibt bis 1969 im Einsatz. Early Bird konnte 240 Telefongespräche oder eine Fernsehsendung übertragen.
Auf der Deutschen Funk-Ausstellung in Stuttgart (27. August - 05. September) stellt Telefunken mit dem Steuergerät Opus Studio 2650 ein neues Hybrid Gerät vor. Im HF-Bereich verfügte das Gerät über Röhren, während im NF-Teil Transistoren zum Einsatz kamen.
Schaub-Lorenz Musikstudio 5001
Das Schaub-Lorenz Musikstudio 5001 revolutionierte die Audio-Geräte. Um 1965 erschuf Schaub-Lorenz ein intuitiveres Tonbandsystem, das das häufige Wechseln vermied. Das Endprodukt kombinierte ein Mono-Radio mit einem Rekorder. Statt der üblichen zwei bis vier Spuren besaß es 126, die über ein Wählrad mit 14 Segmenten mit jeweils neun Abschnitten zugänglich waren. Jede Spur bot 22 Minuten Kapazität, insgesamt beeindruckende 46,2 Stunden. Für diese Spurendichte benötigte es ein fast 10 cm breites Tonband - das umfangreichste je hergestellte Band.
1966
Am 3. Januar starten ARD und ZDF mit der Ausstrahlung ihres gemeinsamen Vormittagsprogramms. Im Deutschen Fernsehen ist am 17. September die erste Folge der Science-Fiction-Serie Raumpatrouille zu sehen.
Saba Lindau
1967
Anlässlich der 25. Großen Deutschen Funkausstellung erfolgt am 25. August der offizielle Startschuss für das Farbfernsehen in der Bundesrepublik Deutschland. Weitere Neuheiten: Es werden die ersten Farbfernsehgeräte vorgestellt, die allerdings einen hohen Stromverbrauch hatten und sehr Fehleranfällig waren.
1969
In Ost-Berlin wird am 3. Oktober der 368 Meter hohe Berliner Fernsehturm von Walter Ulbricht offiziell seiner Bestimmung übergeben. Bei der Fertigstellung war er der zweithöchste Fernsehturm der Welt.
Saba schwarzweiss Fernseher T240
Der SABA SCHAUINSLAND T240 AUTOMATIC ist ein 23 Zoll Schwarz-Weiß-Fernseher mit einem mechanischen Tastenfeld-Tuner für 6 Programme. Die Abstimmung wurde durch einen sichtbaren, farbigen Zylinder unterstützt, der den Fortschritt der Band-Suche anzeigte. Dieses Modell war eines der ersten in der Serie, das im Jahr 1969 ein Hybrid-Chassis für Schwarz-Weiß-Geräte entwickelte. Es handelt sich hierbei um einen originalen SABA Fernseher.
1970
In der ARD wird am 29. November die erste Folge der Krimireihe Tatort gesendet.
1971
Erste "Internationale Funkausstellung" in Berlin vom 27. August bis 5. September 1971. Am 1. Januar tritt in den USA das Verbot von Werbung für Tabakwaren in Rundfunk und Fernsehen in Kraft. Präsentation der ersten Videorecorder für die private Nutzung Erste Kunstkopf-Stereophonie-Radiosendungen. Der erste TED Bildplattenspieler von Telefunken
Rene Thomas
Thomas Rene, ein renommierter Wissenschaftler und Erfinder, steht inmitten seines Labors. In seiner Hand hält er eine kleine Röhre, sein Blick darauf ist fasziniert und intensiv. Rene hat in seiner Karriere zahlreiche bahnbrechende Entwicklungen vorangetrieben und ist stets von der Magie hinter kleinsten Details fasziniert. Seine Neugier und sein Streben nach Erkenntnissen haben ihn zu einem Vorreiter in seinem Fachgebiet gemacht. Das Bild spiegelt seine ewige Passion und den unermüdlichen Antrieb wider, die Geheimnisse hinter den Objekten zu enthüllen, die andere oft übersehen.
1973
Motorola stellt in den USA den ersten Prototypen eines Mobiltelefons her.
TED-Bildplatten-Abspielgerät TP1005
Das TED-Bildplatten-Abspielgerät TP1005 wurde von Telefunken Deutschland (TFK), auch bekannt als Gesellschaft für drahtlose Telegraphie Telefunken mbH, in Deutschland von 1973 bis 1977 hergestellt. Es handelt sich um ein Ton-/Bildspeichergerät oder -Spieler mit insgesamt 75 Halbleitern. Das Gerät verfügt über keine spezifischen Wellenbereiche, und es ist für die Wechselstromspeisung mit 220 Volt ausgelegt. Die Materialausführung ist in Metall gehalten. Eine Besonderheit des Geräts ist, dass es andere Kombinationen unterstützt, die in den Bemerkungen näher erläutert werden. Obwohl es Transistoren enthält, hat das Gerät keinen Ausgang für die Schallwiedergabe, also keinen Lautsprecher.
1975
Auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin (29. August - 7. September). Schaub-Lorenz stellt das Kofferradio Touring professional 107 vor.
1974
Einführung des Verkehrsfunks im Autoradiot
1976
Zum 1. Januar übernimmt die GEZ in Deutschland die Gebühren- und Teilnehmerverwaltung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, für die zuvor die Deutsche Bundespost zuständig war.
1977
Erste Infrarot Fernbedienungen für Fernseher auf dem deutschen Markt
1978
Der Genfer Wellenplan, ein internationales Übereinkommen zur Regelung von Mittel- und Langwellenfrequenzen tritt am 23. November in Kraft.
1979
Der Deutschlandfunk nimmt am 18. Februar seinen Betrieb auf
1980
Der Bayrische Rundfunk startet am 4. Oktober Bayern 4 Klassik, einem Hörfunkspartensender ausschließlich mit klassischer Musik.
1981
Seit dem 2. Januar 1981 wird das gemeinsame Vormittagsprogramm von ARD und ZDF bundesweit ausgestrahlt.
Stereo Ton im Fernsehen
1982
In diesem Jahr erscheinen die ersten CD-Spieler. Die weltweit erste industriell gepresste CD-Veröffentlichung ist das letzte Studioalbum von ABBA (The Visitors). Auch der meistverkaufte Heimcomputer weltweit kommt in den Handel, der C64 von Commodore.
Saba Stereo Receiver 9260
1984
Einführung des Kabelfernsehens. Als Geburtsdatum des privaten Rundfunks in Deutschland gilt der 1. Januar 1984.
Der erste deutsche empfangbare Privatfernsehsender die Programmgesellschaft für Kabel- und Satellitenrundfunk (PKS) (heute SAT1) startet seinen Betrieb im Rahmen des Ludwigshafener Kabelpilotprojekts. Nur einen Tag später, am 2. Januar, startete der damals aus Luxemburg sendende RTL plus sein deutschsprachiges Programm.
1985
Erste Autoradios mit dem Empfangsbereich 88 bis 108 MHz
1986
Am 31. Dezember 1986 um 12:00 Uhr geht Radio ffn auf Sendung und ist damit der älteste niedersächsische Privatsender.
1988
Satelliten-Fernseh-Empfang über ASTRA Satellite
Am 1. April führt die ARD in allen ihren Landesanstalten das RDS-System für den Verkehrsfunk ein.
1989
Am 25. August startet auf der Funkausstellung im Berlin Bundespostminister Christian Schwarz-Schilling das Digitale Satellitenradio (DSR) über die beiden Satelliten DFS 1 Kopernikus, TV SAT 2 und das Kabelnetz der Deutschen Bundespost Telekom. Am 16. Januar 1999 um 0:01 Uhr wurde DSR trotz der Proteste vieler Hörer abgeschaltet. Nachfolger von DSR wurde DVB-S und dann DVB-S2.
Am 9. November öffnet sich die deutsch-deutsche Grenze und die Mauer in Berlin. Als einer der ersten Hörfunksender bringt RIAS um 21 Uhr 30 eine Reportage von dem soeben geöffneten Grenzübergang Bornholmer Straße zwischen den damaligen Berliner Bezirken Pankow und Mitte. Der RIAS war es auch, der am 13. August 1961 als erster berichtete, dass die SED-Diktatur die Grenzen nach West-Berlin und zur Bundesrepublik endgültig geschlossen hatte.
1994
Am 1. Januar geht Deutschlandradio auf Sendung. Mit der Abschaltung der Langwellensender zum 1. Januar 2015 besteht eine flächendeckende Verbreitung der Programme von Deutschlandradio für das Gebiet von Deutschland nur noch über DVB-S und DAB+.
1995
Auf der 40. Internationalen Funkausstellung in Berlin (26. August - 03. September) bringt Grundig anlässlich des 50. Firmenjubiläums einen Nachfolger des legendären Grundig Heinzelmann-Bausatzes in den Handel, den Grundig Heinzelmann 1995 (Limited Edition). Es wurden nur 8000 Geräte gebaut, hiervon gingen 5000 Geräte in den Handel, 1600 gingen an die Grundig Mitarbeiter und 1400 Geräte wurden exportiert.
1996
In diesem Jahr kommen die ersten DVD-Anspielgeräte auf den Markt.
1998
Erste MP3 Player auf dem Markt
4. Ab 2000
Das konzentriert sich auf die entscheidenden Veränderungen in der deutschen Rundfunk- und Fernsehlandschaft seit dem Jahr 2000. In dieser Phase kam es zu signifikanten technologischen Fortschritten wie der Einführung von DVB-T und HD-ready Fernsehen, der Umstellung auf digitales Fernsehen mit DVB-T2, und der Einführung des DAB+ Rundfunks. Zusätzlich gab es administrative Neuerungen, wie die Umwandlung der GEZ in den ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice und den Übergang zu einer pauschalen Rundfunkgebühr. Diese Ära markiert auch das Ende des analogen Fernsehens und der Rundfunkübertragung auf Mittelwelle.
2002
Einführung des DVB-T Fernsehen in Berlin
Burosch Refernz AVEC TV Testbild UltraHD
2003
In Deutschland wird der 80. Geburtstag des Rundfunks in Deutschland am 29. Oktober 1923 gefeiert.
2005
Erste HD-ready TV Geräte werden präsentiert - grundlegend für das heutige HD Fernsehen mit 1920 x 1080 Pixel (FullHD) und 3840 x 2160 Pixel (Ultra HD)
2009
Der Sender Arte zeigt frei empfangbares HD Fernsehen
2010
Die ARD und ZDF Sender strahlen jetzt auch im HD Format aus
2011
Einführung vom DAB+ Rundfunk
2012
ASTRA stellt das analoge Fernsehen ein.
Zum ersten Mal werden Spiele der Fußball-Euromeisterschaft 2012 im Hörfunk nicht nur von der ARD, sondern auch von privaten Rundfunksendern übertragen.
2013
Zum 1. Januar 2013 geht aus der GEZ der ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice hervor. An diesem Tag wurde auch die Rundfunkgebühr durch einen pauschalen Wohnungsbeitrag zu ersetzt, der weder von den tatsächlich vorhandenen Empfangsgeräten noch der Zahl der Bewohner abhängt.
Der AFN (American Forces Netwwork) stellt am 31. Mai seine Sendungen auf Mittelwelle (auf 873 kHz) aus Kostengründen ein.
2014
Am 1. Januar feiern das Deutschlandradio seinen 20. Jahrestag und das Privatfernsehen seinen 30. Jahrestag des Sendebeginns.
2015
Mit der Abschaltung der letzten öffentlich-rechtlichen Rundfunk Mittelwellensender von Deutschlandfunk und Saarländischen Rundfunk endet am 31. Dezember nach 92 Jahren die Übertragung von Rundfunk auf Mittelwelle,
2016
Start von DVB-T2 dem digitalen Fernsehen
Bis Oktober stellt AFN in Deutschland schrittweise den Sendebetrieb per Mittelwelle und auf vielen UKW-Frequenzen ein.
2017
Das 77. Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker wurde am 1. Januar in 93 Ländern der Welt im Hörfunk und im Fernsehen ausgestrahlt.